Aus einer einzigen Teepflanze, der Camellia Sinensis, werden gleich drei Teearten gewonnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Farblich sowie geschmacklich absolut konträr gehen Schwarzer Tee, Weißer Tee und auch Grüner Tee aus dieser einen Pflanze hervor. Entscheidend für die großen Unterschiede ist dabei allein die Herstellungsart.
Während Schwarzer Tee in seinem Herstellungsverfahren im vollen Umfang fermentiert wird, werden diese biologischen Prozesse bei Grünem Tee ganz und bei Weißem Tee teilweise unterbunden.
Für Grünen Tee werden die frisch gepflückten Teeblätter, sobald diese welk geworden sind kurz erhitzt. Dies verhindert die Reaktion mit Sauersoff und die grundlegenden Wirkstoffe der Pflanze bleiben erhalten. Vitamine und andere vorteilhafte Inhaltsstoffe können sich so optimal entfalten. Dadurch weist Grüner Tee einen höheren Anteil an Gerbstoffen auf und der Geschmack ist etwas herber, als bei voll fermentiertem Schwarzen Tee. Das Aroma ist allerdings je nach Herkunft, Anbaugebiet und Erhitzungsgrad sehr unterschiedlich. Grüner Tee aus China hat daher eine herb-rauchige Note, aus Japan kommt ein grasfrisches Aroma und duftig malzig zeigt sich der Grüne Tee aus Indien.
Der nur ganz leicht fermentierte Weiße Tee wird ausschließlich aus den Teeknospen der Teepflanze gewonnen. Nur die obersten jungen und mit Flaum bedeckten Blattknospen werden verwendet. Für ein Kilogramm Weißen Tee werden rund 30.000 Knospen benötigt. Einst wurde Weißer Tee allein für den chinesischen Kaiser hergestellt. Ein Zeichen seiner hervorragenden Qualität.
Weißer Tee wie auch Grüner Tee zählen in China zu den sechs Teesorten der Jahrhunderte währenden Tradition und Teekultur. Aber nicht nur dies, auch als Heilmittel in der chinesischen Medizin sind die beiden Teesorten bekannt.